December 2021
Seit ich denken kann, liebe ich Weihnachten. Und das ist wohl noch untertrieben! Für mich sind die Tage im Advent und dann vor allem zwischen Heiligabend und Neujahrstag die schönsten des ganzen Jahres. Ja, sogar schöner als Geburtstag. Das hat sicher aber auch mit unserem SchlossHotel zu tun und wie wir hier diese Tage zelebrieren.
Die Vorteile einer Weihnachts- und Silvesterfeier im Hotel liegen ja klar auf der Hand:
Im Hotel finden keine Geschenkorgien satt, sondern es dominieren: weniger und kleinere Geschenke, was ich in der heutigen Zeit einfach sehr angebracht finde. Es gibt doch nichts Wertvolleres als gemeinsame Momente. Und, dass das Personal dann das doch anfallende wenige Geschenkpapier auch gleich unauffällig entsorgt. ;-)
Ist man im Hotel, muss man sich einfach ordentlich anziehen, vor allem zur Weihnachtszeit. Man sieht unsere Gäste nie im Pyjama oder Trainingshose in der Lobby. Im Hotel geben sich die Leute immer Mühe und das vor allem an den Feiertagen. Und ich mag gut gekleidete Gäste einfach besonders gerne.
ich bin ja ein grosses Gewohnheitstier, aber in einer anderen Umgebung macht man automatisch eben auch andere Pläne und wird liebevoll dazu gezwungen, neue Dinge auszuprobieren: neue Ausflugsideen und Spaziermöglichkeiten, andere Weihnachtsmenüs und vielleicht auch Traditionen.
Apropos Traditionen: wir haben ja zahlreiche Nationen im Team und darauf sind wir auch ganz schön stolz. Am schönsten ist das an Weihnachten, weil dann alle ihre Traditionen miteinbringen. Ich habe für euch eine Zusammenfassung erstellt:
Rosa ist unsere Süditalienerin. In ihrer Heimat Apulien ist die Weihnachtskrippe wichtiger als der Tannenbaum. Vor allem in der Vergangenheit wurde der Krippe ein ganzer Raum gewidmet und Verwandte, Nachbarn und Freunde wurden dazu eingeladen, vor Ort zu kommen und Glückwünsche auszutauschen. Es gibt sogar lebendige Krippen in denen Menschen die Figuren ersetzen. Passend zur Kulinarik des Landes gibt es an Heiligabend zur Vorspeise Focaccia, Mozzarella und Aufschnitt. Danach werden Meeresfrüchte, gefolgt von Lammbraten oder gebratenem Stockfisch serviert. Zum Dessert gibt es neben dem weltbekannten Panettone üblicherweise «Pettole», das sind kleine Teigkugeln, die in Öl frittiert und mit Zucker, Schokolade oder Honig überzogen werden. Die grossen Klassiker für den Weihnachtstag sind «Focaccia Barese», Lammfleisch mit Kartoffeln oder Gemüse, Zichorien Suppe und das berühmte «Pasticcio», wahlweise auch mit Stockfisch und Lauch.
Susanas Familie kommt aus Nordspanien, bzw. Galicien. Dort gibt es meistens Meeresfrüchte sowie Platten mit Käse, Fleisch etc. zur Vorspeise und dazu der berühmte spanische Schaumwein Cava. Zum Hauptgang werden oft gebratenes Lamm oder Truthahn mit Gemüse und Kartoffeln gereicht. Dazu gibt es vor allem Wein zu trinken, nicht umsonst ist Spanien eine der grössten Weinregionen der Welt und Export-Weltmeister. Typische Desserts sind übrigens «Polvoron» (ein krümeliges Schmalzgebäck aus Mehl, Zucker, Milch, Mandeln und Nüssen) sowie weisser Nougat genannt Turron und natürlich der bekannte Marzipan «Mazapan de Toledo». Spanien hat eine spezielle Tradition rund um die Festtage: die Weihnachtslotterie «Sorteo de Navidad». Sie gilt gemessen an der ausgespielten Gesamtsumme, als die Grösste ihrer Art weltweit. Die Spanier nennen sie liebevoll «El Gordo», übersetzt «der Dicke», was sich auf die aussergewöhnlich hohen Hauptgewinne bezieht. Am liebsten ist mir aber die Silvestertradition: 12 Sekunden vor Mitternacht muss jede Sekunde eine Traube gegessen werden. 12 Trauben für 12 Monate – verbunden mit einem Wunsch.
Sara, unsere Portugiesin, hat uns eine besonders lustige Tradition erzählt: Der Weihnachtstisch wird nicht abgeräumt, sondern bis in die Nacht hinein werden neue Gerichte aufgetischt, um dem Jesuskind zu huldigen. Das typischste portugiesische Weihnachtsgericht ist ganz einfach: Ein Stockfisch wird mit Kartoffeln, Gemüse und gekochten Eiern serviert und alles mit Olivenöl beträufelt. In den Regionen Minho, Douro und Trás-os-Montes gehört ferner der Tintenfisch zum Weihnachtsessen. Die traditionellen Desserts sind «Rabanda» (eine Art «armer Ritter»), «Sonhos» (frittierte Teigkugeln), «Filhós» (Weihnachtskrapfen), «Aletria» (süsses Weihnachtsnudeln), «Leite Creme» (die portugiesische Version einer Creme-Brûlée). Der Kuchen «Bolo Rei» beinhaltet eine gekochte Bohne und wer sie findet, muss im nächsten Jahr den Kuchen bezahlen. Geschenke werden in Portugal erst nach der Mitternachtsmesse geöffnet und in kälteren Gegenden wird von den Jugendlichen, die im selben Jahr volljährig werden, das grosse Lagerfeuer "Madeiro" angezündet.
Gerne wäre ich auch mal in Griechenland an Weihnachten. An Heiligabend gehen die Kinder auf die Strasse und singen Weihnachtslieder, genannt «Kalanda», was Glück und Segen für die ganze Familie bringen soll. Manchmal tragen sie ein Modellboot mit sich, welches mit goldfarbenen Nüssen verziert ist. Das hat mir unsere Griechin Eirini erzählt. Zum Essen gibt es oft Lamm- oder Schweinefleisch, das im Ofen oder am offenen Spiess gebraten wird. Dazu wird eine Spinat-Käse-Quiche (Spanakopita) und Gemüse serviert. Andere Weihnachts- und Neujahrsspeisen sind Baklava oder das griechische Weihnachtsgebäck «Melomakarona». Eine traditionelle Tischdekoration ist das Weihnachtsbrot. Es ist mit Zimt, Orangen und Orangenstücken gewürzt und mit einem Kreuz verziert. Das Brot wird am Heiligabend gebacken und am Weihnachtstag gegessen.
Für unsere Deutsche Claudia ist der schönste Moment, wenn ihr Papa am 24. Dezember den Weihnachtsbaum enthüllt. Sie und ihre Schwestern dekorieren diesen und schauen dazu das weltbekannte Märchen «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» am TV. Am Nachmittag kommen dann alle Verwandten zum Kaffee mit Baumkuchen sowie Lebkuchen und das Omi versucht jährliche alle zum Singen zu bewegen. Nach dem Krippenspiel in der Kirche gibt es traditionellerweise Wienerwürstchen mit Kartoffelsalat, gebratener Fisch mit Meerrettich und Randen, Heringssalat, geräucherter Schinken und die Zitronencreme der Oma zum Nachtisch. Erst danach werden die Geschenke ausgepackt. Am 25. Dezember wird Weihnachtsgans mit Knödel und Rotkohl serviert.
Unsere Pamela kommt aus Dänemark. An Heiligabend werden dort traditionellerweise Schweins- und Entenbraten, Kartoffeln sowie Rotkohl mit Bratensosse aufgetischt. Gekocht wird den ganzen Tag lang. Nach dem Abendessen versammelt man sich um den Weihnachtsbaum und singt das typische Weihnachtslied «Højt fra træets grønne top stråler juleglansen» (Hoch von der Spitze des Tannenbaums). Zum Dessert gibt es eine Portion Milchreis mit Kirschsauce, wobei es vor allem darum geht, die darin versteckte Mandel zu finden. Als Belohnung erhält der Finder nämlich ein Geschenk mehr an Weihnachten. Die Reismilch fürs Dessert wird übrigens den ganzen Tag lang zwischen die Bettdecken gestellt, damit der Reis die ganze Milch aufsaugen kann und schön weich wird. Am 25. Dezember feiern die Dänen dann mit einem dänischen Weihnachtsbuffet. Darauf dürfen Fisch, eingelegter Hering, warme Leberpastete, Käse und traditionelle Häppchen nicht fehlen.
Maria ist Slowakin. Bei ihr beginnt die Weihnachtsfeier bereits mit der Adventszeit. Die Weihnachtsbäume werden mit bunten Lichtern, Früchten, handgefertigtem Holzschmuck sowie Honiggebäck in Form von Engeln und anderen religiösen Symbolen geschmückt. In der Slowakei ist der Heiligabend "Stedry den" (der grosszügige Tag) der wichtigste Feiertag. Das Weihnachtsessen besteht dabei aus 12 Gerichten, zu ehren der 12 Apostel. Oft wird Karpfen gegessen. Manche Leute kaufen ihn lebend und halten ihn bis zur Zubereitung in der Badewanne. Dazu werden Butterbrotstücke mit Sauerkraut oder mit Honig und Mohn sowie Kartoffelsalat und Gemüse gereicht. Zu den beliebtesten Desserts gehören Vanillebiskuits mit Mohn und Walnüssen sowie Aprikosenkugeln aus Quarkteig.
Hier würde es mir auch sehr gefallen: In der Vorweihnachtszeit gleicht Slowenien nämlich einem grossen Märchenbuch. Jede Stadt erzählt eine Geschichte, die von Elfen, Väterchen Frost und versunkenen Glöckchen im See handeln. Eine der grössten Traditionen ist das Backen der drei Weihnachtsbrote. Auf dem Tisch werden diese dann mit einer Weihnachtskrippe aus Nudeln dekoriert. Die Familie isst das erste Brot an Weihnachten, das zweite am Silvesterabend und das dritte am 6. Januar. Ferner muss der Weihnachtstisch mit Kerzen beleuchtet sein, denn Licht symbolisiert Glück und Wohlstand fürs kommende Jahr. In einigen Regionen Sloweniens gibt es zudem einen beliebten Brauch unter Kindern und jungen Erwachsenen. Sie nehmen am 13. Dezember (dem Tag der heiligen Lucia) ein Stück Papier und schreiben zwölf Wünsche auf. Dann werden diese ausgeschnitten und einzeln zerknüllt. Ab dem 13. Dezember werden die Zettelchen täglich bis zum Heiligen Abend verbrannt. Auf dem letzten verbleibenden Zettel steht dann der Wunsch, der im nächsten Jahr in Erfüllung gehen soll. Zum Essen gibt es vor allem Fleisch, dazu gehören Geflügel (Truthahn oder Gans), verschiedene Bratenarten sowie Wild, aber auch Fisch. Zum Dessert wird Potica gereicht: ein runder Kuchen mit verschiedenen Füllungen wie Walnüssen, Nüssen, Kakao, Bananen und Kokosnuss.
Diese Traditionen sind mir natürlich am meisten vertraut. Ich feiere ja seit Jahren mit Alex und seiner Familie. An Heiligabend wird morgens der Weihnachtsbaum geschmückt und die Krippe aufgestellt. In Zermatt verbringen wir den Tag natürlich auch gerne auf der Piste. Bei den meisten Schweizer Familien gibt es abends dann Fondue Chinoise. Dabei gart man am Tisch in einem Topf mit Bouillon verschiedene Fleischsorten und isst haufenweise leckerer Beilagen wie Früchte (eingelegte, aus der Dose oder frische), Gemüse wie Champignons, Maiskölbchen, Zwiebeln etc., Antipasti und reicht dazu (Tatar-, Cocktail-, Curry-, Senf-, Knoblauch-)Saucen. Zum Dessert gibt es vor allem Weihnachtsguetsli. Die beliebtesten sind Zimtsterne (mit dem Eiweiss gebacken oder erst danach aufgetragen), Chräbbeli, Mailänderli und Basler Brunsli (mit geschmolzener oder geriebener Schokolade zubereitet). Meine Lieblingsguetsli sind die Spitzbuben. Da ist der Name natürlich Programm! Für meinen Artikel hier habe ich der Mama von Alex ihr gut gehütetes Rezept stibitzt. Ich teile es ganz exklusiv hier nur mit euch.
Alles gut verkneten und dann Guetsli ausstechen. Eine Hälfte der noch warmen Guetsli mit Puderzucker bestäuben, die andere Hälfte mit Konfitüre (je nach Gusto Himbeere der Aprikosen) bestreichen, zusammenfügen.
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