November 2021

Yoga ist für alle da

Als ich unsere Yogalehrerinnen Claudia und Maria das erste Mal gesehen habe, da dachte ich ja, dieser Sport sei nur für biegsame und top-fitte Menschen. Aber ich lag falsch: Yoga ist für alle da! Ich gehöre zwar durch mein Geist-Dasein sowieso zu den eher gelenkigen Wesen, kann euch aber versichern, es geht in erster Linie darum, die Gesundheit zu erhalten: mental wie physisch. Beim Yoga kann man den Gedanken eine Pause gönnen, Achtsamkeit trainieren und den Körper und Geist in Einklang bringen. Stress und Druck werden reduziert, man kann dem Alltag entfliegen oder sich erst recht auf Wesentliches konzentrieren. Und als schöner Nebeneffekt werden natürlich gleichzeitig der Bewegungsradius und die Beweglichkeit vergrössert, die Körperwahrnehmung und -haltung verbessert und die Tiefenmuskulatur gekräftigt.

Claudia, du findest ja, dass jeder Yoga machen sollte. Warum?

«Es gibt einem die Möglichkeit, seinen Körper auf neue Weise zu erfahren. Oft steckt viel mehr in einer kleinen Einheit Yoga als man glaubt. Um das zu erleben, muss man es aber erst einmal ausprobieren, wie ich gemerkt habe. Mit Yoga kann man sich einen inneren Frieden schaffen, der sich auch nach aussen zeigt. Für mehr Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Wohlbefinden! Yoga hat eine starke Wirkung auf uns selbst, aber eben auch auf unsere Mitmenschen – und im Endeffekt auch auf unsere Arbeit, auf unsere Konfliktlösung und natürlich unsere Selbstheilung.»

Du bezeichnest dich selber als keinen Morgenmuffel, Claudia. Wie hilft dir da Yoga?

«Für mich ist Yoga wie das erste Frühstück. Wenn ich mich auf die Matte setze, tief ein- und ausatme und den Fokus nach innen richte, dann fühlt sich alles gleich leichter an und während ich den Sonnengruss wiederhole, sortiere ich meine Gedanken für den Tag. Durch Recken und Strecken aktiviere ich meinen Körper für die anstehenden Stunden. Ich mag Yoga auch als Vorbereitung vor der Arbeit oder an freien Tagen für Aktivitäten wie Bergtouren, Snowboarden oder Klettern. Nach dem Yoga fühle ich mich wacher und glücklicher und der Körper fühlt sich voller Energie an. Da verzichte ich beim richtigen Frühstück danach tatsächlich ab und zu auf meinen Kaffee!»

Ich bin ja noch ein Yoga-Anfänger. Was empfiehlst du mir da?

«Am besten startet man am Anfang in einer Klasse, in welcher der Wechsel zwischen den Asanas, also zwischen den verschiedenen Positionen, langsam vonstatten geht und der Yogi vorne viel erklärt und korrigiert, die Klasse engagiert anleitet. Als Zweites gilt: Trau dich! Hab keine Angst vor neuen Übungen oder Herausforderungen. Wer nicht wagt, der gewinnt auch nicht. Und schlussendlich ist es wichtig, dass man sich nicht mit anderen vergleicht. Egal, wenn der Mattennachbar seinen Kopf ganz locker auf den Knien ablegen kann. Oder das Yogaoutfit des Gspänlis in der ersten Reihe aussieht wie aus dem Katalog! Das ist nicht wichtig, denn im Yoga dreht sich alles nur um dich. Yoga hilft dir dabei, die eigenen Grenzen kennenzulernen, anzunehmen und mit etwas Geduld und Übung darüber hinaus zu wachsen.»

Und was für Tipps hast du für Fortgeschrittene?

«Erstens sollte man nicht jeden Tag aus lauter Bequemlichkeit die gleichen Übungen machen, denn nicht jeder Tag ist gleich. Die Frage ist jeweils, was brauche ich heute? Was tut mir gut? Weiter sollte man öfter etwas Neues ausprobieren, um sich selbst herauszufordern. Das kann natürlich auch einmal bedeuten, einen Gang herunterzuschalten. Und schlussendlich Beständigkeit. Jeden Tag ein kleines bisschen Veränderung tut gut. Es hält Körper und Geist wach.»

Ich bin ja auf jeden Fall schon angefressen und versuche alle Yogastunden unserer Yogapartner bei uns im Hotel zu besuchen. Claudia und Maria bieten verschiedene Drop-in Klassen, bei denen sowohl Anfänger als auch erfahrene(re) Yogi gleichermassen willkommen sind. Unsere Morning Yoga Flow Einheit zum Beispiel lädt dich für einem energiegeladenen Start in den Tag ein.

Für einen frischen Start in den Tag empfiehlt Claudia, schon am Morgen die Yogamatte auszurollen. Sie nennt das «Good Morning Flow». Was meinst du damit, Claudia?

«Unser Morning Flow mobilisiert deine Wirbelsäule und Gelenke, aktiviert die Muskeln und bringt den Stoffwechsel für die anstehenden Herausforderungen am Berg in Schwung. Mit langsamen, aber dynamischen Bewegungsabfolgen werden dein Körper und Geist sanft geweckt. Dies gelingt besonders gut im Einklang mit deinem Atemrhythmus. Aufgetankt mit positiver Energie kannst du voll durchstarten.»

Und wie komme ich zur Ruhe?

«Am Nachmittag lässt die Restaurative Cool Down Session dich zur Ruhe kommen und dein Körper kann sich von den Herausforderungen des Tages, zum Beispiel einer Bergtour, erholen. Im Fokus steht hier das «Loslassen» und die Ruhe im gegenwärtigen Moment zu geniessen. Durch gezieltes Stretching der geforderten Muskeln, ausbalancierende Übungen, Yin Yoga Elemente und Meditation regeneriert sich der Körper zügiger. Ruhig, entspannt und ausgeglichen bist du bestens vorbereitet für den nächsten Tag im Schnee.»

Was ist für alle Yogis besonders wichtig und sollte beachtet werden?

«Ein besonders wichtiger Punkt beim Yoga ist die Atmung. Tiefe Atemzüge bis in den Bauch schärfen nicht nur das Bewusstsein, sondern schenken auch Raum für Bewegung. Indem man seinen Fokus auf die Atmung lenkt, fällt es von Mal zu Mal leichter, den Alltag vor der Tür warten zu lassen und für einen Moment in sein Inneres zu schauen. Bei einem ganzheitlichen Yoga wird eben Körper und Geist gleichermassen gestärkt.»

Bei mir ist das natürlich etwas komplizierter, da ich ja eigentlich nicht aus Körper, sondern nur aus Geist bestehe. Nichtsdestotrotz kann ich beim Yoga mitmachen und meine Matte genauso bei uns im Hotel ausrollen.

Hier übrigens noch die drei Lieblingsübungen von Claudia:

 

Dreibeiniger Hund

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Eine Variation des herabschauenden Hundes, der «Dreibeinige Hund», dehnt deine hintere Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, öffnet die Hüfte und…

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…kräftigt Bauch- und Rückenmuskulatur, während du dein Knie abwechselnd zum rechten und linken Ellbogen führst.
Tipp: Spanne den Bauch kräftig an, sodass du nicht im Rücken zusammenfällst.

 

Umgekehrter Krieger

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Der «umgekehrte Krieger» öffnet deine Flanken, kräftigt deine Core-Muskulatur und funktioniert besonders gut in Kombination mit deinem Atemrhythmus.
Bei der Einatmung, bringe dein Körpergewicht auf dein hinteres Bein, positioniere deine Hand locker auf dem hinteren Oberschenkel und führe den oberen Arm in einem weiten Bogen über den Kopf.
Verlagere das Gewicht bei der Ausatmung auf das vordere Bein und führe den entgegengesetzten Arm über den Kopf, um in den «friedvollen Krieger» zu kommen.

 

Geöffneter Ausfallschritt

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Beim «geöffneten Ausfallschritt» werden deinen Hüftbeuger und Gesässmuskeln gedehnt und dein unterer Rücken mobilisiert. So bekommst du «Hips like Honey» 😊
Halte diese Position ungefähr fünf Atemzüge lang. Diese Ausgangsstellung streckt Brust- und Rückenmuskulatur und kräftigt die Beine.
Tipp: Achte stets darauf, dass dein vorderes Knie im rechten Winkel aufgestellt ist (Fuss unterhalb deines Kniegelenkes), sodass du starken Druck auf die Kniescheibe vermeidest.

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Für diese Variation, bringe deine Hand und Schulter in eine Linie. Schultern und Nacken bleiben ganz entspannt.
Übrigens ein schöner Nebeneffekt: Yoga kurbelt auch die Fettverbrennung an. Darum esse ich jetzt vom Frühstücksbuffet im Anschluss jeden Tag zwei Süssigkeiten anstelle von nur einer. Aber das mit der Linie ist bei mir als Geist zum Glück sowieso etwas einfacher. So oder so, Yoga ist grossartig!

 

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